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Flugangst: Die besten Tipps und Tricks

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Flugangst, auch bekannt als Aviophobie, betrifft viele Menschen weltweit und kann das Reiseerlebnis erheblich beeinträchtigen. Die Angst vor dem Fliegen kann sich in Form von Panikattacken, Atemnot oder starker Nervosität äußern. Für Menschen mit Behinderungen kann diese Angst durch zusätzliche Herausforderungen, wie die Sorge um angemessene Unterstützung während des Fluges, noch verstärkt werden. Das kann so weit führen, dass manche Betroffene sich nicht trauen, eine Flugreise anzutreten. Dabei gibt es auf unserem Planeten so viele schöne Ziele zu entdecken! In diesem Beitrag wollen wir über Strategien zur Überwindung der Flugangst sprechen, damit Sie sich sicherer fühlen.

Flugangst verstehen

Flugangst ist eine weit verbreitete Erscheinung, die Menschen aus unterschiedlichen Gründen betrifft. Ihre Wurzeln können psychologisch, physiologisch oder eine Kombination aus beidem sein. Viele Menschen erleben Flugangst aufgrund eines Gefühls des Kontrollverlusts, das entsteht, wenn man sich in einer hochtechnisierten Umgebung wie einem Flugzeug befindet, über das man selbst keine Kontrolle hat. Andere leiden unter der Angst vor technischem Versagen oder vor Turbulenzen, die sie als Bedrohung für ihre persönliche Sicherheit wahrnehmen. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass Flugangst nicht immer isoliert auftritt. Sie kann mit anderen Phobien verbunden sein, wie etwa Klaustrophobie oder Höhenangst.



Für Menschen mit Behinderungen kann die Flugangst noch durch weitere spezifische Faktoren verstärkt werden. Dazu zählen mögliche Bedenken hinsichtlich der Barrierefreiheit und der Unterstützung an Bord. Zum Beispiel könnte die Angst vor unzureichender Hilfe beim Ein- und Aussteigen oder während des Fluges, oder die Befürchtung, dass ihre körperlichen Bedürfnisse während eines langen Fluges nicht angemessen berücksichtigt werden können, zu zusätzlichem Stress führen.

Vorbereitung auf den Flug

Eine sorgfältige Vorbereitung kann wesentlich dazu beitragen, Flugangst zu reduzieren. Das beginnt mit einer guten Organisation, die Ihnen Sorgen rund um den Ablauf des Flugs nehmen kann. Grundsätzlich haben Sie das Recht, auch mit einer Behinderung eine Flugreise anzutreten. Leider gibt es für die Umsetzung keine weltweit einheitliche Richtlinie. In der EU beispielsweise gilt die Verordnung (EG) Nr. 1107/2006, die Ihnen kostenlose Hilfeleistungen am Flughafen sowie an Bord gewährleistet. Es gibt aber durchaus Fluggesellschaften, die besonders für ihre Unterstützung von Reisenden mit Behinderungen bekannt sind. Wählen Sie nach Möglichkeit eine solche Airline und kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse rechtzeitig.


Natürlich ist aber vor allem auch die mentale Vorbereitung auf den Flug wichtig. Starten Sie damit am besten bereits ein paar Wochen vor Ihrem Urlaub. Hier sind einige Tipps, die dazu beitragen können, Ihre Flugangst zu reduzieren:


  • Informieren: Zu verstehen, was während des Starts, Fluges und der Landung physikalisch passiert, kann Ängste abbauen, die aus Unwissenheit oder falschen Vorstellungen entstehen. Es gibt viele Ressourcen, einschließlich Bücher und Videos, die erklären, wie Flugzeuge funktionieren und warum sie sicher sind.
  • Visualisierung: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um sich in einer ruhigen Umgebung positive Szenarien Ihres Fluges vorzustellen – von einem reibungslosen Check-in über einen angenehmen Flug bis hin zur Ankunft. Diese Technik kann dazu beitragen, innere Ruhe aufzubauen und die Angst vor dem Unbekannten zu verringern.
  • Entspannungstechniken: Wenden Sie Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Meditation an. Insbesondere beruhigende Atemübungen können auch während des Fluges angewendet werden, um Angstzustände zu reduzieren.
  • Positive Gedanken: Arbeiten Sie an Ihrer Einstellung, indem Sie sich auf positive Aspekte der Reise konzentrieren, wie die Menschen, die Sie besuchen werden, oder die Orte, die Sie erkunden möchten. Ersetzen Sie negative Gedanken gezielt durch positive Affirmationen oder Erinnerungen an frühere erfolgreiche Reisen.
  • Vorbereitungsgespräche: Führen Sie Gespräche mit Freund*innen oder Familienmitgliedern, die Erfahrung mit Flugreisen haben, und teilen Sie Ihre Bedenken. Oft kann das Hören von Geschichten anderer, die ähnliche Ängste überwunden haben, ermutigend wirken und praktische Tipps liefern.
  • Professionelle Unterstützung: Wenn Ihre Flugangst besonders intensiv ist, kann es hilfreich sein, sich therapeutische Hilfe zu holen. Viele Therapeut*innen sind auf Angststörungen spezialisiert. Kognitive Verhaltenstherapie kann besonders effektiv sein, um irrationale Ängste und Phobien zu adressieren.

Praktische Tipps für den Flugtag

Eine gute Vorbereitung auf den Flugtag selbst kann dazu beitragen, Stress zu minimieren und die Reiseerfahrung erheblich zu verbessern. Planen Sie eine frühzeitige Ankunft am Flughafen, um genügend Zeit für den Check-in und Sicherheitskontrollen zu haben, ohne sich hetzen zu müssen. Möglicherweise können Sie auch bereits am Vortag online einchecken. Stellen Sie außerdem sicher, dass alle notwendigen Dokumente griffbereit sind und ein Notfallkit in Ihrem Handgepäck leicht zugänglich ist. Tragen Sie bequeme Kleidung und Schuhe, um Ihren Komfort während des Fluges zu maximieren. Das kann helfen, Unbehagen durch langes Sitzen zu reduzieren.



Begleitpersonen spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Reisenden mit Behinderungen. Sie können auch bei Flugangst helfen. Nicht nur kann Ihre Begleitperson Aufgaben wie die Kommunikation mit dem Flugpersonal übernehmen. Sie kann auch eine Quelle der Beruhigung und Sicherheit sein. Durch beruhigendes Sprechen, Handhalten oder einfaches Dasein kann sie helfen, Angstzustände zu verringern. Wichtig ist es, dass Sie bereits vor dem Abflugtag Ihre Ängste der Begleitperson gegenüber genau kommunizieren.

Fazit: Sicher und entspannt fliegen

Flugangst ist eine Herausforderung, die viele Menschen betrifft, und kann für Menschen mit Behinderungen nochmal ein Stück stressiger sein. Doch mit der richtigen Vorbereitung, den passenden Bewältigungsstrategien und der Unterstützung durch Begleitpersonen ist es möglich, mit der Angst umzugehen und die Freiheit des Reisens zu genießen. So können Sie die Welt auf eine Weise erleben, die sonst vielleicht unerreichbar scheinen würde.